Die SL5 oder auch „Sauers neue Italienerin“
Der Einladung von Geartester folgend, starteten Marius und ich am Freitagmorgen in Richtung Mainz. Es sollte zum Sauer Event gehen bei dem sich alles um eine neue Flinte drehen sollte.
Meine Vorfreude war natürlich riesig, hatte ich vorher noch nie die Möglichkeit gehabt an so einer Veranstaltung teilzunehmen.
Nach einigen Komplikationen was die Navigation anbelangte, kamen wir endlich am Schießstand an.
Es erwarteten uns an diesem Tag nicht nur einige bekannte und viele neue Gesichter, sowie Alexander Busch von Hubertus Fieldsports, Kristoffer Clausen oder Anette Dahl, sondern auch eine neue Selbstladeflinte. Die neue SL5 aus dem Hause Sauer.
Schon auf den ersten Blick bestach der Halbautomat mit seinem typisch eleganten Aussehen und jeder war gespannt, ob sie auch beim Schießen eine solch gute Figur machen würde.
Nach einer kurzen, aber herzlichen Begrüßung wurde uns die Flinte vorgestellt.
Das Schaftholz wird gelasert. Dadurch bekommt jede Flinte eine individuelle Maserung und man braucht kein Vermögen für eine gehobene und gut aussehende Holzklasse zu bezahlen. Durch dieses Erscheinungsbild ist die SL5 sogar Gesellschaftsjagdtauglich.
Die Flinte wird es Standartmäßig im Kaliber 12 geben. Da ich am liebsten das Kaliber 20 führe, um am Ende eines erfolgreichen Jagdtages keine schmerzende Schulter zu haben, fragte ich, ob es die Flinte auch in dieser Ausführung geben werde. Leider ist dies nicht der Fall, doch mir wurde versichert, dass man bei dieser Flinte mit dem Rückstoß keine Probleme haben sollte. Doch dazu später mehr.
Desweiteren wird die SL5 in den Lauflängen 70 oder 76cm hergestellt.
Eine Besonderheit stellt das Inertia Rückstoßlader-System dar. Um beste Qualität beizubehalten werden die Flinten deshalb bei der Firma Breda hergestellt.
Außerdem besitzt die SL5 eine Abzugssicherung, welche sich direkt neben dem Abzug befindet. Beim schnellen Schießen stellt dies, meiner Meinung nach, einen gewissen Vorteil gegenüber der Handspannung mit dem Daumen dar.
Unsere Gruppe startete mit dem Parcoursschießen aus einem Tarnstand heraus. Flüssiges Nachladen und eine handliche Flinte sind bei dieser Disziplin äußerst wichtig und die Magazinkapazität von bis zu 4 Patronen kam uns hier zu Gute.
Schon jetzt viel mir das leichte Gewicht im Zusammenhang mit dem Rückstoß nicht negativ auf und ich war gespannt, wie mein Fazit am Ende des Tages ausfallen sollte.
Vom Tarnstand ging es auf den Trapstand, zu den Rollhasen und wieder zum Parcourschießen.
Zwischenzeitlich hatten wir Zeit uns mit den anderen Jägern und Jägerinnen zu unterhalten und auch Anika, die Gewinnerin des Sauer-Gewinnspieles, war von der Flinte begeistert. „Ich habe heute mehr Tontauben getroffen als im Ganzen letzten Jahr“, witzelte sie und man sah die Euphorie in ihren Augen. Wo die meisten Selbstladeflinten für Frauen am Hinterschaft meist zu lang sind, hält es sich bei der Sauer bei einer annehmbaren Länge. Der Abzug ist selbst mit kurzen Fingern noch gut zu erreichen und mit ein wenig Übung passt auch der Hinterschaft in die Schulter. Einen weiteren Vorteil bieten hier auch die Ergofit-Inlays mit denen die Senkung und Schränkung auf jeden Schützen einzustellen sind.
Am Ende des Shooting Events war jeder Schütze von einem Lachen umgeben und auch ich war zufrieden. Keine Schmerzen in der Schulter und selbst mein Ergebnis konnte sich ganz gut sehen lassen, obwohl das Flinte schießen wohl nie meine Königsdisziplin werden wird.
Mein Fazit zu der Flinte fällt positiv aus. Ein leichter und führiger Halbautomat der durch Aussehen und technische Feinheiten überzeugt. Auf dem Schießstand hat sich die Flinte mehr als bewährt und jetzt geht es daran ihr jagdliches Können im Feld unter Beweis zu stellen.