Drückjagd die 1.
Hallo ihr Lieben,
da melde ich mich mal wieder bei euch.
Jetzt im Herbst hat endlich die Zeit der Gesellschaftsjagden begonnen. Man freut sich auf bevorstehende (jagdliche) Erlebnisse, die Arbeit mit dem Hund, die Gesellschaft und das Beisammensein mit Jagdfreunden und das Austauschen von Erlebtem. Da ich noch keine 18 bin und trotzdem gerne einmal wissen wollte wie es ist als Schütze unterwegs zu sein, hatte ich im Sommer, beim Bockbier meines Forstbezirkes, die Frage gestellt, ob mich jemand mitnehmen würde. Dem wurde auch gleich zugestimmt und so hatte ich gestern das Glück einen sehr netten Jagdfreund begleiten zu dürfen. Nachdem morgens alle Regularien erledigt worden waren, wurden die Schützen zu ihren Ständen gebracht. Auch wir bezogen unseren und meine Aufregung stieg. In der ersten Stunde hörte man gelegentliche Schüsse durch den Wald hallen, doch bei uns kam nichts in Anblick. Auf einmal wurde mir zugeflüstert, dass links ein Fuchs sei und tatsächlich stahl dieser sich gerade in die Böschung zurück. Füchse waren nicht freigegeben, umso schöner war der Anblick dieser Kreatur. So langsam kam der Zeitpunkt an dem die Hundeführer ihre Hunde schnallen durften und es dauerte nur kurz, da hörte man schon das erste Hundegeläut durch den Wald. Plötzlich hörten wir es neben uns knacken und drei Rothirsche sprangen über die Schneise. Alle drei zu stark für die Hege mit der Büchse, doch da ich noch nie Rotwild „draußen und in echt“ gesehen hatte schnellte mein Puls in die Höhe. Das bemerkte auch mein Begleiter und schaute mich mit einem grinsen an. Da noch Hunde in der Nähe waren dauerte es nicht lange bis alle drei wieder aus der Deckung heraus traten.
Nach längerem Warten konnten wir vernehmen, dass etwas in unsere Richtung getrieben wurde und spekulierten auf das was da kommen würde. Kurz darauf überquerte ein Frischling, in Richtung des Nachbarschützen, die Schneise und so konnte ich auch meine erste Sau live und in Farbe sehen! Im weiteren Verlauf des Treibens kam noch ein Kitz über die Schneise geflüchtet und in der Ferne war eine Schussfolge von 6 Schüssen zu vernehmen. Bei diesem Schützen lagen am Ende 8 Sauen mit 8 Schuss, welche ich mit ein paar anderen Jägern aus dem Bestand barg. Ein herzliches Waidmannsheil nochmal von mir! Die Jagd war beendet und es ging zurück zum Treffpunkt an der Försterei, wo das Wild schon versorgt in der Kühlung hing und etwas zu Essen auf alle Jäger, Drücker und Hundeführer wartete. Alle ließen es sich schmecken bis es zum Ehren des Wildes und der Bruchvergabe ging.
Der Förster verteilte die Erlegerbrüche an die Schützen, gab das Signal an die Jagdhornbläser die Strecke zu verblasen und ließ ein paar abschließende Worte hören.
Am Ende des Tages waren alle zufrieden und ich freute mich sehr darüber, dass ich einen Jagdtag aus der Sicht eines Jägers hatte miterleben dürfen!
Deshalb geht mein großes Danke noch einmal an denjenigen der mir das ermöglicht hat und ein kräftiges Waidmannsheil an alle Jäger!